Aktuelles und Pressemitteilungen

Auf dieser Seite stellen wir aktuelle Berichte und Pressemitteilungen in chronologischer Reihenfolge ein.


06.03.2023
Netzwerktreffen als virtuelle Konferenz


Viertes Netzwerktreffen der Klimawerke mit Praxisberichten zu kommunaler Wärmeplanung und Digitalem Zwilling

Am 6. März trafen sich die Klimawerke in einem virtuellen Workshop. Neben fachlichem Input zu Dekarbonisierungsmaßnahmen und der Kompensation von THG-Emissionen standen die Berichte zweier Mitglieder zu ihren Erfahrungen mit der kommunalen Wärmeplanung und ihrem „Digitalen Zwilling“ auf der Agenda.

Während der vierstündigen Veranstaltung tauschten sich 27 Vertreter*innen der Klimawerke zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung von Stadtwerken aus.
Anschließend an einen kurzen Impuls zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“ von BET teilte Patricia Dau von den Stadtwerken Steinburg ihre Erfahrungen zum Thema „Projektierung der Kommunalen Wärmeplanung“ mit den anderen Teilnehmer*innen der Klimawerke-Initiative. Die Stadtwerke Steinburg sind aufgrund ihrer Lage in Schleswig-Holstein bereits gesetzlich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2024 einen Kommunalen Wärmeplan zu entwickeln. Eine Abfrage während des Workshops ergab, dass sich auch 6 weitere Klimawerke schon konkret mit der Kommunalen Wärmeplanung befassen.

Die Ergebnisvorstellung einer Umfrage zum aktuellen Stand der THG-Bilanzen der Klimawerke, die im Vorfeld durchgeführt wurde, bot die Möglichkeit u. a. über bestehende Herausforderungen bei der Erstellung einer solchen Bilanz zu sprechen. Die größten Probleme bestehen demnach bei der Datenerhebung, -zusammenführung und -qualität sowie bei der Verfügbarkeit zeitlicher Kapazitäten.

Einen weiteren Praxisbericht stellten die Stadtwerke Hildesheim zusammen mit dem Schweizer Unternehmen enersis suisse ag über ihr Projekt „Digitaler Zwilling“ vor. Die Software von enersis ermöglicht die Darstellung aller vorhandenen Energiedaten und -ströme der Stadt Hildesheim und damit die Ermittlung der CO2-Emissionen von Stadtteilen, Quartieren und Gebäuden. Mithilfe des digitalen Zwillings können z. B. konkrete Ziele zur Förderung der Energieeffizienz und Klimaneutralität entwickelt werden.

Zum Themenpunkt Dekarbonisierungsmaßnahmen sammelten und diskutierten die Klimawerke geplante und bereits umgesetzte Maßnahmen in den Bereichen Gas, Mobilität und Strom und rundeten den Austausch mit einem methodischen Input von BET zur Best Practice bei der Formulierung und Bewertung von Maßnahmen ab. Eine Ergänzung stellte der darauffolgende Beitrag zur Kompensation von THG-Emissionen dar. Das Prinzip von CO2-Zertifikaten, der Handel damit sowie die dahinterstehenden Kompensationsprojekte und ihre Qualitätsstandards wurden ausgeführt und diskutiert.

 

Das nächste Netzwerktreffen der Klimawerke ist für den 06. Juni 2023 geplant.
 


17.11.2022
3. Netzwerktreffen


Drittes Netzwerktreffen der Klimawerke mit Fokus auf Wärmewende

Während sich Vertreter*innen nahezu aller Staaten weltweit zur COP27 im ägyptischen Sharm El-Sheikh trafen, um die großen Leitlinien zur Begrenzung der Erderwärmung zu diskutieren, fanden sich die Klimawerke am 17. November 2022 zu ihrem dritten Netzwerktreffen zusammen, um an konkreten Lösungen zur Dekarbonisierung von Energieversorgern zu arbeiten.

In der virtuellen Veranstaltung diskutierten die 18 Stadtwerke unter anderem, wie sich Versorgungsunternehmen sinnvolle Dekarbonisierungsziele setzen können. „Wichtig ist nicht nur das Enddatum für das Erreichen der Klimaneutralität“, fasst Simon Haas von BET die Ergebnisse zusammen, „sondern auch, welche Zwischenziele wir uns setzen. Die Zwischenziele bestimmen, wie viel CO2 wir in Summe noch ausstoßen werden – und das ist entscheidend, um die Klimaziele 1,5-Grad-konform zu gestalten.“ Wichtig sei zudem, Maßnahmen und Ziele iterativ aufeinander abzustimmen.

Schwerpunktthema des Netzwerktreffens war die Wärmewende. Egal ob Fernwärme oder dezentrale Lösungen: Die Wärmeversorgung ist eine der größten Emissionsquellen in Deutschland. Die Dekarbonisierung dieses Sektors wird maßgeblich mitbestimmen, wann wir die Treibhausgasneutralität erreichen. „In Zukunft wird es die ‚One-Size-Fits-All-Lösung‘ in der Wärmeversorgung nicht mehr geben“, meint Jörg Ottersbach, Leiter des Kompetenzteams Erneuerbare Energien bei BET, „Stadtwerke müssen abhängig von den verfügbaren, erneuerbaren Wärmequellen vor Ort schauen, wie die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung am besten zu schaffen ist.“

Eine Abfrage unter den Workshopteilnehmer*innen zeigte: Dem Einstieg in neue Geschäftsmodelle, bspw. im Bereich des Wärmepumpen-Contractings, der Transformation bestehender Wärmenetze sowie einer langfristigen Strategie für die Dekarbonisierung der Gasnetze kommt in den nächsten Jahren eine besonders hohe Bedeutung bei.

Als weiterer Treiber für das Erreichen der Klimaneutralität stand zudem die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf der Tagesordnung. „Während bisher vor allem sehr große, kapitalmarktorientierte Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte anfertigen mussten, werden zukünftig auch mittelständische Unternehmen – und damit auch die meisten unserer Klimawerke – von der Berichtspflicht erfasst“, erklärt BET-Berater Nikolai Falter. Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit rückt zudem die Lieferketten der Versorger in den Fokus, wodurch die Betrachtung des Scope 3 im Rahmen der Treibhausgasbilanzierung zusätzlich an Bedeutung gewinnen dürfte.

Das nächste Netzwerktreffen der Klimawerke ist für Anfang März 2023 geplant.
Dieser Termin wird dann wieder als virtuelle Konferenz stattfinden.


31.08.2022
Netzwerktreffen in Hildesheim


Erfolgreiches Netzwerktreffen in Hildesheim zum Thema THG-Bilanzierung

Am 31. August trafen sich die Klimawerke zu einem Workshop in Hildesheim. Schwerpunktthemen waren – neben aktuellen klimapolitischen Fragestellungen – Methoden und Erfahrungen bei der Erstellung von Treibhausgasbilanzen für Stadtwerke.

Nach einem ersten virtuellen Netzwerktreffen Anfang Mai folgten Ende August 24 Vertreter*innen der Klimawerke der Einladung der Stadtwerke Hildesheim zum zweiten Workshop. Neben den 14 Gründungsmitgliedern waren erstmals auch die Stadtwerke Emsdetten, Wolfenbüttel sowie die Teutoburger Energie Netzwerk eG dabei, die sich der Initiative nachträglich als assoziierte Mitglieder angeschlossen hatten. Noch nicht vertreten waren die Stadtwerke Peine, die dem Netzwerk erst kürzlich als assoziiertes Mitglied beigetreten waren.

Neben dem persönlichen Kennenlernen standen in dem Workshop konkrete Fragen rund um die Dekarbonisierung von Stadtwerken auf dem Programm. Bereits während der Vorstellungsrunde zu Beginn des Workshops zeigte sich, dass die Versorger – trotz teils sehr unterschiedlichen Unternehmensgrößen – häufig vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Dazu zählt insbesondere die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung sowie die Kommunikation mit politischen Akteuren vor Ort.

Auch die aktuelle Erdgaskrise beschäftigte die Workshopteilnehmer*innen unweigerlich. Während die Bewältigung der Folgen der Gasmangellage einerseits viele Ressourcen in den Unternehmen binden, erhielten Geschäftsmodelle auf Basis erneuerbarer Energien aufgrund der hohen Preise konventioneller Energieträger zusätzlichen Rückenwind.

Während der Veranstaltungen tauschten die Stadtwerke zudem Erfahrungen zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen aus. Dabei sammelten und priorisierten sie typische Emissionsquellen, die in der Energieversorgung und im Bereich der Strom- und Gasnetze zu berücksichtigen sind. Hierbei wurde auch die Frage diskutiert, ob eine Zertifizierung der THG-Bilanzen notwendig bzw. erstrebenswert sei. Fazit: Eine unmittelbare Zertifizierung ist für die Mehrheit der Unternehmen nicht erforderlich. Zunächst steht das Erproben der Bilanzierungsmethode und das Einüben dafür notwendiger Prozesse im Vordergrund. Dennoch sollten dabei die Anforderungen einer zukünftigen Zertifizierung nicht gänzlich aus den Augen gelassen werden, um diese bei Bedarf nachzuholen, sobald Kunden, Banken, Versicherer oder Shareholder danach fragen.

Abschließend wurde die Frage diskutiert, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Erarbeitung einer Dekarbonisierungsstrategie einbezogen werden können. Ein Erfahrungsbericht der Energieversorgung Rudolstadt zeigte, wie es funktionieren kann: Beschäftigte an konkreten Vorhaben mitarbeiten lassen, mit kleinen Projekten anfangen und sicherstellen, dass schnell erste Erfolge für die Beteiligten sichtbar werden. Auch die Rückendeckung durch die Geschäftsführung sei ein zentraler Erfolgsfaktor.

Das nächste Netzwerktreffen der Klimawerke ist für den 17. November 2022 geplant.
Dieser Termin wird dann wieder als virtuelle Konferenz stattfinden.


03.05.2022
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BET und Stadtwerke starten gemeinsame Klimaschutzinitiative

Gemeinsam mit 17* Stadtwerken hat das Beratungsunternehmen BET zum 1. Mai die Initiative „Klimawerke“ gegründet. Die Gründungsmitglieder machen sich im Rahmen der Initiative gemeinsam auf den Weg, einen Fahrplan für die Klimaneutralität zu entwickeln.
 

Das Thema Klimaschutz treibt BET und die gesamte Energiewirtschaft bereits seit geraumer Zeit um. Aus diesem Grund rief BET im letzten Jahr Stadtwerke dazu auf, sich im Rahmen einer gemeinsamen Initiative auf den Weg Richtung Klimaneutralität zu machen. Denn „Alleingänge sind bei der Mammutaufgabe Klimaneutralität nicht zielführend“, erklärt Tim Ronkartz, Leiter des Kompetenzteams Unternehmensentwicklung bei der BET. „Durch die Gründung der Initiative Klimawerke wollen wir alle an einen Tisch bringen und dafür sorgen, dass sich die Stadtwerke den Herausforderungen gemeinsam stellen.“

Dass sich an der Gründung der Initiative „Klimawerke“ zum 1. Mai 2022 insgesamt 17 Stadtwerke beteiligen, unterstreicht, dass BET hier einen Nerv getroffen hat. Denn spätestens seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und der Neufassung des Klimaschutzgesetzes im Frühjahr 2021 stehen Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung ganz oben auf der Agenda vieler Versorgungsunternehmen. Der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängende „Energiekrise“ haben zusätzlich gezeigt, dass das Zeitalter von Erdöl, Erdgas und Kohle besser heute als morgen enden sollte.

Die Herausforderungen sind groß und eine einheitliche Lösung für alle Fragestellung gibt es nicht, wie Sebastian Seier, einer der Initiatoren der Klimawerke bei BET, anhand eines Beispiels erklärt: „Aktuell liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmesektor bei knapp 16 %. Schon 2030 wollen wir deutschlandweit 50 % erreicht haben. Jeder muss dazu einen Beitrag leisten. Niemand hat jedoch heute schon eine fertige Lösung, wie und zu welchen Kosten die Wärmeversorgung klimaneutral werden kann. Wir wollen daher im Rahmen der Klimawerke gemeinsam herausfinden, welchen Beitrag Wärmepumpen, Wasserstoff, Biogas, Solarthermie, Geothermie und Holz leisten können.“

Alle Mitglieder sind Energieversorgungsunternehmen und verfolgen gemeinsam das Ziel, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein – also fünf Jahre früher als Deutschland insgesamt. Die Klimawerke stellen zunächst eine Treibhausgasbilanz auf, um herauszufinden, wo wie viel klimaschädliches Gas aus welchen Quellen emittiert wird. Auf dieser Grundlage werden Klimaziele formuliert und konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Ziele erarbeitet. Im Zuge dessen werden die Weichen für eine emissionsfreie Strom- und Wärmeversorgung, für die Zukunft der Gasnetze, für die Elektromobilität und für Wasserstoff gestellt. Außerdem sollen zukunftsfähige Lösungen erarbeitet werden, die die Kunden der Energieversorgungsunternehmen auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität unterstützen.

Um diese ambitionierte Agenda erreichen zu können, werden die Klimawerke im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium gefördert. Die 17 Gründungsmitglieder sind offen dafür, weitere, assoziierte Mitglieder in den Kreis der Klimawerke aufzunehmen.
 
Folgende Stadtwerke sind die Gründungsmitglieder der Initiative Klimawerke:

  • Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21)
  • Energieversorgung Rudolstadt GmbH
  • Gemeindewerke Steinhagen GmbH
  • Osterholzer Stadtwerke GmbH & Co. KG
  • Stadtwerke Delitzsch GmbH
  • Stadtwerke Düren GmbH
  • Stadtwerke Eilenburg GmbH
  • Stadtwerke Hameln Weserbergland GmbH
  • Stadtwerke Hildesheim AG
  • Stadtwerke Nettetal GmbH
  • Stadtwerke Oerlinghausen GmbH
  • Stadtwerke Solingen GmbH
  • Stadtwerke Steinburg GmbH
  • WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH


BET übernimmt bei den Klimawerken die inhaltliche und organisatorische Leitung und unterstützt somit aktiv die Bestrebungen der beteiligten Versorger, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
 

*  14 Stadtwerke (Stand 25.08.2022)


Für Fragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:


Tim Ronkartz
Leiter Kompetenzteam Unternehmensentwicklung
tim.ronkartz@bet-energie.de


Sebastian Seie
r

Projekt-Manager
sebastian.seierbet-energie.de